Aachen. - Das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR hat auf die zunehmende Gewalt gegen die indigenen Guarani in Brasilien hingewiesen. Durch eine anstehende Verfassungsänderung drohten die Indigenen de facto von ihrem angestammten Land enteignet zu werden, teilte MISEREOR jetzt in Aachen mit.
Paris. - Etwa 90 Minister aus aller Welt tagen von Sonntag bis Dienstag in Paris, um den Ende des Monats beginnenden Klimagipfel vorzubereiten. "Die Minister müssen den Verhandlern am Ende dieses Treffens klare Signale für mögliche Kompromisse bei den bisherigen Knackpunkten des Klimaabkommens geben. Die Unterhändler können in der ersten Woche des Klimagipfels nur Fortschritte erreichen, wenn die Minister das Mandat für sie erweitern", sagte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am Freitag. "Dies ist dringend notwendig, damit die Verhandlungen in Paris nicht unter zu hohen Zeitdruck geraten."
Neu Delhi. - Im Dezember diesen Jahres versammelt sich die Welt zur UN-Klimakonferenz in Paris (COP 21), um eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung zu treffen, die die globale Erwärmung aufhalten soll. Die UN-Mitgliedsstaaten waren aufgefordert, rechtzeitig vor der COP 21 ihre geplanten Klimaschutz-Beiträge (Intended Nationally Determined Contributions, INDCs) bei der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) einzureichen. Indien hat erstmals einen eigenen Beitrag im Kampf gegen die globale Klimaerwärmung bekannt gegeben. Bis 2030 will die Regierung die Wirtschaft wesentlich energieeffizienter machen und dabei auch den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von fünf auf 25 Prozent steigern. In einem Dorf, sechs Stunden Zugfahrt von Neu Delhi entfernt, ist man schon einige Schritte weiter. Tilonia ist nicht an das Elektrizitätsnetz angeschlossen, aber komplett autark und nachhaltig mit Solaranlagen ausgestattet. Das Barefoot College im Ort bildet Frauen, die nicht lesen und schreiben können, zu Solar-Ingenieurinnen aus.
Freetown. - Mit höchster Wahrscheinlichkeit wird die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Sierra Leone am kommenden Samstag für Ebola-frei erklären. Doch die Situation in dem westafrikanischen Land, in dem seit Ausbruch der Epidemie vor rund zwei Jahren 3.589 Menschen an Ebola gestorben sind, ist weiterhin kritisch. Darauf hat die die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt am Freitag aufmerksam gemacht. Für das kommende Frühjahr sei ein Massenexodus junger Westafrikaner zu erwarten, wenn nicht so rasch wie möglich gezielte Maßnahmen gesetzt werden.
Potsdam. - Der Bedarf an Nahrungsmitteln wird sich bis 2050 weltweit etwa verdoppeln. Dabei wird besonders der Anteil tierischer Produkte stark zunehmen. Das zeigt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Die Ernährung der Zukunft ist nicht nur für die Ernährungssicherheit von enormer Bedeutung, sondern auch für die Entwicklung der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft. Mit einer einfachen und transparenten statistischen Methode haben die Wissenschaftler jetzt Zukunftsszenarien für den globalen Kalorienverbrauch erstellt.
Essen. - Bundespräsident Joachim Gauck übergibt am Sonntag in Essen den 23. Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die mit 500.000 Euro höchstdotierte unabhängige Umweltauszeichnung Europas geht 2015 an den Klima- und Meeresforscher Prof. Dr. Mojib Latif (61, Kiel) und den global agierenden Nachhaltigkeitswissenschaftler Prof. Dr. Johan Rockström (49, Stockholm). Die DBU appelliert damit im Vorfeld der Klimakonferenz der Vereinten Nationen Ende November in Paris an die internationale Staatengemeinschaft, sich auf ein verbindliches und wirksames Klimaschutz-Abkommen zu einigen.